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Pause

Oder soll ich sagen: Totale Stille?

Die Corona – Ansteckungen und Erkrankungen in Deutschland nehmen immer weiter zu. All die Meldungen aus Italien und Spanien sind schlimm und machen traurig. Aber mich irritieren auch die teils absurden Streitereien in den Internetforen über das “Was ist möglich” ” Was darf man, was nicht” De’ Leut sind verunsichert und als Ergebnisentlassen sie Ihren Druck über das Internetventil.

Aber mal ganz ehrlich: Hättet Ihr gedacht, das unsere Nation als wichtigstes Mittel einer für Menschen teils lebensbedrohlichen Situation die Deutschen als einzige Nation Klopapier als das wichtigste Mittel der Wahl ansehen? Ich möchte im Boden versinken! Ich kann es nicht fassen! Man Leute, was ist mir unserer Nation geschehen?

Ich will das gar nicht weiter ausbreiten. Ich finde es schrecklich, schrecklich peinlich, wie wenig Probleme wir haben…

Bei uns geht die Arbeit weiter. Ich baue am Schiff, rüste aus/ auf und verbringe die Tage einsam mit Arbeit. Julia kam nach einigen Wochen aus dem Ausland zurück und mußte erst einmal amtlich in die Quarantäne. 2 Wochen Füße hoch, auf der Tapete Muster zählen. Oha….
Aber es ist nichts geschehen. Also ist sie wohl “Clean” – Damit bin ich wohl auch gleich überprüft sauber. Gottseidank!

In der Woche kann ich am Schiff arbeiten. An Wochenenden komme ich nicht dorthin . Die Gemeinde schließt alle Zufahrtswege großrämig.

Nun heißt es abwarten bis diese schlimme Zeit vorüber ist. Ich persönlich glaube ja, das es noch deutlich länger dauern wird als die prognostizierten Wochen bis zum 18.04. Wir werden es sehen.

Auf unsere Törns wird sich das auch auswirken. Wir überlegen nun auch, was wir machen werden, was noch möglich ist. Ich werde es berichten.

Training auf dem Ijsselmeer

Wir haben eine gute Zeit an Bord. Unsere Gäste Arnold und Martin fühlen sich wohl und trainieren sich in die Saison. Die Mannöver laufen immer geschmeidiger und runder, der Spaß ist da und alle fühlen sich wohl an Bord.

Wir hatten uns entschieden, wieder zurück zum Ijsselmeer zu fahren und dort Mannövertraining zu machen. Das war eine gute Entscheidung.

Nun habe wir in alle Richtungen Platz. Es sind kaum Boote auf dem Wasser und wir können den Kiel so richtig schön in alle Rchtungen durch das Wasser ziehen. Herrlich.

Am folgenden Tag kommt auch der Wind zurück und wir haben zwischen 4 und manchmal 5 Windstärken aus SW (woher auch sonst 🙂 )

Segeln auf der Kante, Mannöverkreise und Boje- über Bordmannöver in allen Variationen beherrschen unser Sein. Jeder findert sich wieder auf dem Wasser ein und die rostigen Gelenke kommen in Schwung. Wunnebar!

Aber ganz ehrlich: das Thema Corona stört schlicht. Jeden Tag Gespräche und Diskussionen: Wie geht es weiter? Können wir den Törn zu Ende fahren? Sollen wir den Törn zu Ende fahren? was ist mit den Folgetörns? Ausfall, Oder doch?

Keine weiß Nix. Das ist eine besch… Situation.

Dann sagt unsere Bundeskanzelerin etwas in einer Rede und die Marschrichtung deutet darauf hin, das bald Schluß ist mit dem Segeln. Ganz ehrlich: Es ist schon fast egal, wie es weiter geht, Hauptsache wir finden den Weg, den wir gehen müssen. Wir brauchen Tatsachen, keine Vermutungen und Gedanken. Das zermürbt.

Inzwischen können wir nirgens mehr hingehen. Alles geschlossen – bitte Abstand halten – Hier nicht…. Nee, so macht das keinen Spaß!

Wir verbringen unseren letzten Tag an Bord mit der Stimmungsmischung aus: Freude, hier zu sein, und dem Bangen, was zu Hause gerade geschieht. Es kommen Nachrichten: “…unsere Firma macht nun auch Kurzarbeit und schließt Werke…” Die Stimmung rutscht etwas in Richtung angespannt. Die Handys laufen heiß, um Nachrichten zu bekommen. Was macht die Börse? Wer stürzt ab? Welche Firmen schießen.? und so weiter.

Es wird Zeit nach Hause zu kommen und das Geschehen in die Hand zu nehmen!

Für uns heißt es erst einmal Pause bis 18.04. Ab nach Hause und Hoffen – mehr bleibt nicht – außer einem schönen Gefühl des ersten Törns!

Danke Euch Arnold, Martin & Martin für den schönen Törn! Wir sehen uns – da draußen!

Saisonstart: Schwerwettertörn

Vor ein paar Tagen startete meine Saison mit Schwerwettertörns auf der Nordsee, dem Ijsselmeer und dem Wattenmeer. Endlich wieder frische Luft, Segel und Wellen. Ich habe mich riesig darauf gefreut!

Leider vermaledeit und ein böser kleiner Kerl die Tour: CORVID-19 heißt der böse Bruder. Kein Tag vergeht, andem wir nicht die Nachrichten schauen, den Fortschritt und die Einschnitte. Nennt man das nun CORVID- Stimmung an Bord? Darauf hätten wir gut verzichten können.

Dennoch: Zum Start des ersten Schwerwettertörns läßt der Wind leider etwas nach, aber die Prognose zeigt, das er zurück kommt. Das ist vielleicht nicht schlecht. Mit einer Crew, die sich nicht kennt direkt bei 8 Windstärken den Hafen verlassen ist auch nicht der Wunsch aller Segler.

So können wir in Ruhe bei “lauem Lüft’chen”, aber kalt, die leere Marina in Stavoren verlassen Richtung Makkum und Schleuse verlassen. Der erste Tag vergeht mit den ersten steifen Segelmanövern gut und endet in Makkum in eienr ebenfalls leeren Marina. Es ist früh im Jahr und es sind keine Yachten unterwegs. Gottseidank haben die Restaurants und einige Kneipen geöffnet, in denen wir uns aufwärmen können und etwas zu essen bekommen.

Am Folgetag gehen wir durch die Lorentzsluize (Kornwerderzand) raus auf das Wattermeer und fändeln uns bei gutem NW RIchtung Harlingen in die Fahrrinne ein.

Heute haben wir wirklich gute Wetter für den Schwerwettertörn. Es bläst immer stärker, später in Böen bis 8 und wir kämpfen uns gegen den Wind Richtung Terschelling. Mit 2 Meter Tiefgang fahren wir die Rinnen entlang und versuchen nicht über die Berge zu flutschen. Wir sind keine Schlickreiter, sondern Segler!

Gut gelüftet und froh über das passende Wetter erreichen wir Terschelling. Wieder ein leerer Hafen – man kann sagen, nur unsere Flotte belebt das sonst karge Bild der leeren Stege. Aber das Schlimmste kommt noch: Am Abend erfahren wir, das Holland alle Restaurants schließt und wir somit keine Chance haben, außerhalb unserer kleinen Welt etwas zu erleben zu können: Wir zerren die Töpfe aus dem Schränken und das große Schnibbeln und kochen beginnt.

Morgen wird der Wind für Tage rückdrehen auf SW und einschlafen. Wir entscheiden uns, den Weg wieder zurück zum Ijsselmeer zu nehmen, da wir dort mehr Möglichkeiten haben das Training fortzusetzen. Auf der Nordsee würde er und nur ein laues Lüftchen stets auf die Nase wehen, was motoren bedeuten würde. Schitt, aber zum Trainieren für unsere Gäste die Bessere Entscheidung.

Manchmal bin ich fassungslos

Soll ich immer nur die schönen Dinge berichten, nur Bilder von Segeltagen bringen – oder auch immer wieder einmal einstreuen, was vielleicht nicht ganz zur Seefahrer Romantik paßt? Ich schreibe über alles. Ich denke die negativen Dinge sind auch interessant.

Hier ein Beispiel aus der Bordelektrik: Vor Jahren muss die Bb – Navigationsbeleuchtung ausgefallen sein. Ich vermute schlicht durch Korrosion des Steckers. Der Stecker befindet sich im Doradelüftungskasten auf dem Ruderhaus, also nicht direkt frei zugänglich.

Die Lösung der damals Aktiven: Wir bohren ein Loch seitlich durch den Stecker und ziehen ein neues Kabel ein. Gemacht getan: das Loch wurde gebohrt, das Kabel ein gezogen und von oben etwas Dichtmittel draufgepanscht. Dazu wurde noch eine Schraube des alten Steckers ausgebohrt.

Ergebnis heute: Das ganz gammelt natürlich und heute finde ich ein Loch durch das Dach vom Ruderhaus – gott sein Dank nicht allzugroß: ca. ein 2 EUR Stück groß.

Um das in den Griff zu bekommen mußte ich die halbe Doradekiste zerstören (bei der Montage “damals” wurden dann keine Dichtungen mehr eingesetzt, sondern einfach alles verklebt) und ich durfte alles rausreißen.

Total Irre, wie unprofessionell und stümperhaft das gemeistert wurde! Schaut Euch die Bilder des Elends an. Einfach nur eine peinliche Arbeit, die ich nun rückbauen darf und auch noch das Dach an der Stelle sanieren muss.

Liebe Yachthandwerker, Fummler und Werften, die Ihr nicht wisst, was Ihr tut: lasst doch bitte die Finger von Arbeiten, zu denen Ihr keine Lust habt – oder es nicht könnt! Schlimm…

Klassisch oder modern?

Woran denkst Du, wenn Du an “die Seefahrt” denkst? Welches Werkzeug kommt Dir zuerst in den Sinn ?

GPS – Gerät, Schraubenzieher, Kartenplotter, Zange

Oder ist es eher

Sextant, Marlspieker, Takeling

Für mich war der Inbegriff der Seefahrt stets die Tradition, seemännisches Werkzeug und althergebrachte Kultur (Den Glauben an Seeungeheuer lasse ich jetzt einmal beiseite 🙂 Das ist ja umstritten)

Vor einiger Zeit habe ich mich entschlossen, neben dem Klicken auf dem Touchpad eines Kartenplotters auch der Tradition der klasssichen Navigation zu frönen. Wir haben alles Bord für diese Art der Navigation: Peilscheibe, Schlepplogge – nein, keine Sonnenscheibe oder Knotenbrett. Aber eines fehlte noch: Für die hohe See gibt es da nur ein akzeptables Werkzeug: Den Sextanten. Für mich der Inbegriff der Seefahrt und der Navigation.

Nun können wir auch exakt mit einem Sextanten navigieren. Und wer Lust verspürt, kann dies an Bord auf See testen und erlernen. Das aktuelle Jahrbuch ist stets an Bord. Nach den Sternen schauen müsst Ihr selbst!

ELDON’s erste Fahrt

Wenn ich heute ein Plastikboot kaufe bekomme ich eine Seriennummer. Den Namen kann ich mir dann ausdenken und ‘drauf kleben. Und schon habe ich aus Baunummer 47800 das Boot “New Horizon” oder so etwas gemacht. 10 Jahre später spricht kein Mensch mehr darüber…

Was für ein Unterschied, wenn sich ein Werftbesitzer nach über 45 Jahren direkt an das Schiff ELDON erinnert! Der erste Eigner kommt aus der Pistole geschossen und eine Yacht wird zur “Old Lady” und bekommt eine Seele!

So geschehen mit ELDON. Ich habe Kontakt zum Eigentümer der Werft bekommen, der sofort das Schiff kannte und sich sehr gefreut hat, von ihr zu hören. Und schon kommen Bilder, Erinnerungen und gute Gerfühle…

ELDON absolvierte die ersten Meilen vor Littlehampton. Wie sie aussah? Genau so:

ELDON 1975 vor Littlehampton

Kaum ist der letzte Knaller verpufft…

da darf ich wieder in ELDON’s Katakomben absteigen. Inzwischen möchte ich gerne einmal etwas Anderes tun! Stundenlang auf den Knien in einer Ecke leicht verbogen vorwärtsgebeugt arbeiten – Tag für Tag -macht wirklich kaputt. Alles tut weh.

Aber die ersten Erfolge kommen. Ich habe ja immer 3 Phasen bei der Arbeit (Ihr Auch?):
1. Die Abrissphase: Du beginnst, die alten Dinge zu beseitigen – ist ja nicht so viel, höchstens 1, 2 Tage (sagst Du DIr…)
2. Die Erkenntnis: Kacke, da ist es ja viel schlimmer, als es von außen aussah, es beginnt das Buddeln: 3-5 Tage
3. Der Wiederaufbau: mit Abstand die schönste Phase: dauert auch länger, aber Du siehst, wie “es wieder wird” AHHHH, die Phase tut gut

So ist es mir wieder einmal in der Ecke geschehen, in der in einer Woche die Zentralheizung prunken soll.

Phase 1: alte Batterien raus. reinigen, putzen, mit Azeton waschen, alte Halterung umbauen für den Heizkessel und sich Fragen: Wie konnte es zu diesen Zustand nur kommen. (und immer schön sauer werden auf die Vorbesitzen, die nichts gemacht haben…:) )

Phase 2: Hups, hier und da oder doch größer ist die alte Halterung für die Batterien von der Säure stark angegriffen. Fast die Hälfte muss weggeschnitten werden. unglaublich

Phase 3: übrig bleibt eine Halterung, die mit Fenstern versehen ist und einen stäkeren Rahmen bekommt, damit die schwere Heizung wieder gut montiert werden kann. Dazu ein weißer Anstrich, damit ich später Schmutz schnell erkennen kann und und die Ecken bleibend sauber halten kann.

Geplant hatte ich für die Ecke einige Tage. Tatsächlich werden es wohl 2 Wochen plus intensive Nachpflege der Knie und – natürlich – des Rückens 🙂

Aber der Erfolg ist sehr schön. Der gesamte Bereich ist saniert, Oberflächen beschichtet und in einigen Tagen sind die Rohrleitungen neu sortiert und fertig für den Anschluß. Ich freue mich darauf.


Frohe Weihnachten

Ich wünsche Euch Seglern da draußen, die Ihr es seid, werden wollt, könnt oder können wollt ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen Guten Rutsch ins neue Seglerjahr 2020!

Euch Nichtseglern da draußen: Nobody is perfect! Ihr bekommt zu Weihnachten eine neue Chance geschenkt, 12 Monate darüber nachzudenken, was in Eurem Leben fehlt 🙂

Euch allen eine gute Zeit!

von ELDON

Bernd & Julia

www.mseldon.de

Energieversorgung an Bord

Gas, Elektrik, Diesel – was soll man an Bord nutzen ? Die Diversifizierung hat immer den Vorteil, das bei Ausfall eines Energieträgers noch andere (für einen Teil der Aufgaben) zur Verfügung stehen. Alles auf eine Karte setzen – das ist komfortabel, aber bei Ausfall des einen Energieform stehst Du auch gleich im Regen!

So war meine erste Planung: Diesel für den Antrieb, Gas/ Petroleum zum Kochen und Strom in der bordüblichen Spannung 12V / 24V für die elektrischen Verbraucher Licht, etc… Eine gute Aufteilung, aber auch mit den Nachteilen der Gasbeschaffung in anderen Ländern, Risiko bei technischem Versagen und für die 12/24V – Anlage Beschaffungsprobleme für Geräte wie z.B. Wasserkocher, Haarfön, …. die wollen alle 220V – oder taugen nicht viel (meine Meinung)

Manch eine weicht ab und installiert einen Dieselkocher. Finde ich super, diee Kocher (Hersteller Wallas, wennn ich mich nicht irre) bieten tolle Geräte an. Aber günstig ist das nicht. Und was mich ärgert: Wieder in Loch im Deck für einen Auspuff, wieder Dieselleitungen und und und .

So ist (war?) die übliche Verteilung an Bord. Richtig?

Auf Strom umstellen wäre natürlich schön. Aber dazu benötigt man in der Bleiakkuzeit doch recht respektable Mengen an Bleiakkus. praktisch nicht zu realisieren. Es sei denn, der Generator – sofern an Bord – läuft bei jedem Anspruch mit. Hast Du schon einmal einen Kuchen gebacken und der Generator läuft mal eine Stunde mit? Das macht keinen Spaß, fürchterlich, das ewige (laut oder leise) Gedröhne. Über den Antrieb denke ich erst gar nicht nach: WIr haben einen Motorsegler, deutlich über 25to Verdrängung, der Leistung benötigt. Da vergessen wir mal einen schicken Elektromotor….

Dann habe ich zu den Lithiumzellen herübergeschaut und nach einigen Videos der Aufklärung über Entladung und nutzbare Kapazität kam ich doch recht zügig zur Erkenntnis, das der Vorteil des leichteren Gewichts, der geringeren erforderlichen Kapazität mich trotz der stolzen Preise überzeugt hat; Kann ein Bleiakku nur ca. 50% seiner Kapazität zur Verfügung stellen (wenn er längere Zeit leben soll), so kann der Lithium-Ionen akku 80% seiner Kapazität geben und schadlos wieder laden. Aus dem Verhältnis wird klar: bei Nutzung von Lithium-Ionentechnik benötigst Du nur ca. 65% an Installierter Kapazität. Mit diesem Wissen findest Du bei Batterieherstellern für GUTE Blei Batterien Lösungen, die im Vergleich nur geringfügig günstiger sind. Ich habe die Lithium- Ionentechnik nicht mit den Billigbatterien verglichen, denn meine Anforderung auf See heißt: Technik soll zuverlässig sein!

Unsere Dieselkapazitäten belaufen sich auf 2to = ca. 2000 Liter. Da kann man schon eine Weile zurecht kommen, bevor wir wieder an die Zapfsäule müssen. Warum dazu noch ein Gaslager achtern ? Unser Gaslager umfaßt 3 große 11 kg Gasflaschen (die alten englischen waren mit 15kg sogar noch größer). genug Gas, um weit über ein halbes Jahr kochen zu können. Problem: wo füllt man sie wie im Ausland auf? Das ist ein echtes Thema. Meine Vorstellung schwere Gasflaschen im Ausland dann noch kilometerweit schleppen zu dürfen hat mir den Rest gegeben: Ich mag Gas zum Kochen, aber es muss anders gehen.

Nun haben wir uns entschlossen, das wir auf die Lithium-Ionentechnik setzen. Damit wollen wir das Gas von Bord eliminieren, das Kochen und Backen auf Elektrik umstellen und gleichzeitig alle primären Energieträger von Bord – außer den Diesel – verbannen.

Mit ausreichend elektrischer Energie, die dann auch gut auf der 220V – Ebene erzeugt werden, setzen wir in der Küche auf Strom, was uns einen großen Markt an Geräten und Annehmlichkeiten zufüßen legt, die man mit Gas einfach nicht hat: Der Gasofen muss Yacht-zugelassen sein, sonst gibt es keine Abnahme für die Gasanlage. Solche Diskussionen entfallen. Brötchen aus diesen “Yachtzugelassenen” Öfen sind immer irgendwo leicht angebrannt, der Ofen ist eng. Über Kuchen backen denke ich jetzt nicht nach. Nö – das ändern wir jetzt.

Gewonnen haben wir ein vollwertiges 220Volt – Netz an Bord für allerlei Anwendungen. Gewonnen haben wir achtern Stauraum, weil 3 große Gasflaschen wegfallen. Das ist sehr gut. Gewonnen haben wir annehmliches Kochen und Backen, viel weniger Hitze unter Deck beim Kochen. Das freut gerade bei warmen Außentemperaturen sehr!

Wie sieht unser Netz nun aus?

  • Die Batteriekapazität beläuft sich zukünftig auf 400Ah 24 Volt
  • Ein Spannungswandler (Victron Energy Quattro 5000: liefert 5kW 220V Strom und managed die Batterien, den Generator und den Landstrom
  • der Trenntrafo – auch Victron Energy trennt das Schiff vom Landnetz (PE – Leiter) Somit ist ein galvansicher Effekt von Land aus nicht mehr möglich. Der Trafo kann maximal 3.5 kW zur Verfügung stellen.
  • 24 Volt – Netz
  • 12 Volt – Netz
  • Generator 4,5 kW
  • Solarpanels (die Größe wird noch festgelegt)
  • Kochen: 220V Induktionskochfelder, je 2000W
  • Backofen 220V
  • Heißwasserboiler 80L 220V, 24V

Der Quattro 5000 kann über den Steuerstand geregelt werden: Wieviel Landstrom darf gezogen werden? Wieviel Strom muss aus den Batterien entnommen werden? Wann muss der Generator zugeschaltet werden?…. Das regeln die Steuerungen bevor etwas schief geht.

Mein Wunsch ist, das der Generator automatisch gestartet wird, wenn mehr Strom benötigt wird. Aber das schiebe ich noch etwas auf.

Kochen

Ich überlege seit einiger Zeit, wie das Kochen an Bord zukünftig besser ablaufen kann, wenn größere Mengen gekocht werden müssen. Der letzte Törn hat mir gezeigt, das die Töpfe recht gut gefüllt sind und das doch sehr aufgepasst werden muss, wenn es nicht überschwappen soll.

Was kann man besser machen?

Ich habe gute Erfahrungen mir Schnellkochtöpfen an Bord gemacht, wie viele Andere auch. Es kocht sich viel schneller, spart Energie – und – der Deckel ist geschlossen und man muss nicht ständig umrühren: Deckel hoch (Wohin bei Seegang) Umrühren – Löffel fliegt herum – Deckel wieder zu, aufwischen, Arbeitsplatte sauber machen ……

Meine Antwort für 2020: Ein elektrischer Schnellkochtopf, fest installiert mit kardanischer Aufhängung und in einer Höhe angebracht, die komfortabel ist. Also bin ich auf die Suche und habe mich für einen Instant Pot 8 Liter entschieden. (Könnte noch etwas größer sein, aber ich habe keinen größeren gefunden.

Der Instant Pot ist bekannt, elektrisch mit Programmen, kann leicht bedient werden und ist gut zu reinigen. Außerdem kann man verschiedene Töpfe hineinstellen, also auch mehrere Dinge nacheinander abarbeiten, wenn es sein muss.

Ich werde eine kardanische Aufhängung konstruieren. Dann kommt der Pot in der Pantry an die Wand (neben die Arbeitsplatte und wird dort fest verdrahtet. Bei Seegang kann er frei über sein Eigengewicht verfügen und mitschwingen. Ich freue mich auf die Arbeit am Pot. Erste Kochversuche gehen sich gut an und machen Spaß.

Der Pot arbeitet mit 220 Volt – das ist zukünftig an Bord kein Thema mehr. Aber dazu später mehr!

Hier isser: