Es gibt noch einmal ein Wiedersehen mit Margarethe

Mein letztes Boot hieß Margarethe II. Ich habe sie vor einigen Jahren verkauft. Vor einigen Tagen spricht mich nach Jahren der heutige Eigner Manfred von INDEPENDENCE… (sie hat einen neuen Namen) an und fragt mich, ob ich die Überführung von der Ostsee an die Nordsee übernehmen kann.
Ich habe mich riesig gefreut über den Anruf. Die Anfrage übernehme ich gerne!

INDEPENDENCE ist das Design von Kaufmann & Ladd, gefertigt in Taiwan. Sehr gute, schwere und schnelle Yacht – abgesehen, davon, das ich die Yacht sehr schön finde in Ihren Linien.
Ich hatte damals den Namen Margarethe übernommen von meinem ersten Schiff, einem Holzkutter von der Ostsee. Daher wurde sie dann Margarethe II getauft.

Ab Mitte August nun werden wir die Überführung starten. Dauer ca. 10 Tage. Ich freue mich darauf, eine alte Bekannte wiederzusehen!

Straßenmalerei in Wilhelmshaven

Die Stadt Wilhelmshaven ist jung – erst 150 Jahre wurden dieses Jahr gefeiert – und sie hat immer Ideen für schöne Veranstaltungen!

Heute startet wieder die Straßenmalerei mit vielen Künstlern, die sich mit Ihren Werken präsentieren. Abgesehen von den teils derart realistischen Bildern, das man glaubt, die Personen beginnen gleich zu sprechen, sind die 3D- Bilder immer wieder verblüffend und wirklich spannend!

Eine Frau kommt aus dem Boden, die Platten des Gehweges sind gebrochen… DInosaurier laufen durch die EInkaufspassage! Ok, man kann den 3D Effekt immer nur aus einer Perspektive wahrnehmen, aber die Bilder sind verblüffend!

Eine Frau kommt aus dem Boden und schaut Dich an
kannst Du hier erkennen, das Du eigentlich auf einem einen gepflasterten Platz stehst? Die Perspektive verschwimmt und Du möchtest hoch auf die Brücke laufen, um auf das Wasser herunter zu schauen…. (das Bild war letztes Jahr Thema des Platzes, aber ich mag das Bild und wollte es hier zeigen)
Ich stehe auf dem kleinen Tisch halte Gulliver mit fest, der mich anschaut und gerne befreit werden möchte.

Johannes macht den ersten Segelschein

Eine Woche ist vergangen. Johannes hat seinen ersten Segelschein gemacht: “SEGEL-JUNIOR GRUNDSCHEIN” beim DHH in Glücksburg. SUPER – ich gratuliere Dir Johannes!!!! Hast Deinen Papa stolz gemacht!

Ein fetter Burger mit Fritten und Cola als Belohnung ist ein guter Start für die Heimfahrt. Wir haben viel Spaß und Johannes viel zu erzählen von einer aufregenden Segelwoche!

Glücklicher Matrose mit bestandener Prüfung

Ein glücklicher Sieger: Prüfung bestanden und auf dem besten Weg zum Matrosen 🙂

Segeljunior Grundfschein

So sieht er aus, der ersten Schein. Juchuuu!

Überfahrt nach Varel

Ich versuche seit Monaten einen Termin in der Werft zu bekommen – genauer gesagt seit Spätherbst 2018. Es ist unglaublich, erst werde ich geschoben, geschoben geschoben, dann erkrankt der Werftchef und Monat bei Monat vergeht, ohne das ich meine notwendigen Reparaturen in den Griff bekomme. Leider immer wieder keine Antwort auf meine Anfragen

Auf der Suche nach einer Alternative werde ich in Varel fündig. Gott Sei Dank! Ich hatte schon allen Glauben aufgegeben. DIe Überfahrt ist endlich mal wieder ein Highlight. Nach über einem Jahr kann ich ELDON mal wieder bewegen. Julia kann leider nicht mit. Sie muss arbeiten.
Dafür scheint die Sonne prächtig und es ist endlich einmal warm im Norden Deutschlands!

Die Kaiser- Wilhelmsbrücke öffnet pünktlich zur Schleusung. Heute passen die Schleusung für Sportboote und meine Schleusenanforderungen in Varel zu einander. 3 Stunden vor Hochwasser soll ich am Eingang in den Pril sein. Das Fahrwasser hat dann schon ca. 2 Meter, aber durch den noch geringen Wasserstand kann man den Pril gut erkennen – Links und Rechts ist halt Schlick 🙂

Ich achte immer darauf, das ich auf genügend Wasser fahre. Um so mulmiger ist die Fahrt an Pricken vorbei, die augenscheinlich nicht viel Wasser umspült.

Jetzt merke ich, das mir noch Erfahrungen im “Schlick- hopping” fehlen. Aber es fährt sich ganz gut und ich erreiche die Schleuse wie geplant ca. 10 Minuten vor Öffnung

Schlick macht eine Mondlandschaft. Ich finde es etwas deprimierend. Als würde der Welt etwas fehlen… Sicherlich eine rein subjektive Wahrnehmung

Recht idyllische Einfahrt vor Varel.
Ich verliere meinen Fender, der einfach abreist. Mist, ich komme nicht mehr dran und beschließe einen neuen zu kaufen.

GPS – Tracker

vor 2 Tagen kam unser GPS – Tracker, den wir uns für unsere Törns ausgesucht haben: Spot Gen3 heißt er. Ich habe mir das Leben leicht gemacht: Was machen die Anderen, das kaufe ich auch. Der Spot Gen3 ist dabei herausgekommen.

Die erste Route verläuft über Land – ich wollte das Gerät gerne testen und habe ihn mit mir herumgefahren.

Was denkst Du über Piraterie?

Wer sich auf Reisen begeben will muss planen. Gilt das auch für ernste Situationen?
Wir haben heute ein Seminar/ Workshop der Bundespolizei See besucht, in welchem Informationen zu Piraterie, Überfälle, sinnvolles Verhalten, und präventive Maßnahmen vermittelt wurden.

Ich sehe immer wieder die Piratenflagge auf Segelbooten an der deutschen und holländischen Küste, wahrscheinlich auch noch anderswo. Ich war nie ein Freund davon, solche Stoffe in den Wind zu hängen. Schon gar nicht zum Spaß – denn Piraterie war und ist ein sehr ernstes EXISTENTES Thema, das – wie ich finde – nicht in Bierlaune mit hübschen Flaggen verlustigt werden sollte.

Meine Meinung: es sind tausende auf See gestorben, um diese Pest auszuräuchern- und bietet sich nur ein kleines Fenster, sind sie ruckzuck auch wieder da. Siehe Somalia und die Straße von Malakka und auch wieder viele andere Gebiete.

Aber zurück zum Seminar: LIEBE BUNDESPOLIZEI SEE: GANZ HERZLICHEN DANK FÜR DAS SCHÖNE SEMINAR; DIE NETTEN MENSCHEN; DEN SPAß BEI DER ARBEIT UND DAS RUNDHERUM GELUNGENE WOCHENENDE! ES WAR TOLL!

Meine wichtigen Lernerfolge:
1. Mit Waffen wehren ist nicht erfolgversprechend
2. das innere der Yacht einnebeln ist eine super Taktik
3. Helfen um jeden Preis ist sinnlos: Flüchtlingsboote läßt man liegen und entfernt sich: Funkspruch zur Marine, ggf. Situation aus
sichererer Entfernung beobachten.
4. die graue Maus Taktik ist der korrekte Weg
5. Abwehr- und Alarmsysteme die Lärm und Licht machen sind gute Gehilfen gegen Piraterie am Ankerplatz
6. Die Fensterrollos in Gold, durch die man nur von innen sehen kann, sind super. Will ich auch haben

Werde ich das alles beherzigen, wenn es mich einmal erwischen sollte ? Ehrlich: Ich weiß es nicht. Ich bin ernstfallgeprüfter Überfallener, anerkannt ruhig in der Situation der Gefahr und ich neige dazu, sauer auf Menschen zu werden, die sich nicht behnehmen wie ich es erwarte. Dazu ein bisschen Ausbildung an der Waffe und Entscheidungsmoment könnte kippen… Ich hoffe, ich wähle dann den richtigen Weg und spiele nicht Rambo… Ganz ehrlich: So viel Aggressionspotential wir drogen- befüllte Piraten aus echten Armutsländern haben wir einfach nicht. Es sei denn, wir sind ausgebildet. Aber dann gelten andere Gesetzte…



Weihnachten

In drei Tagen ist Heilig Abend. Heute habe ich entschieden: auch wir brauchen einen Weihnachtsbaum. Aber einen Yachtsman’s Christmastree, der jedes Jahr wieder kommen kann.

Yeah – meine Kreation. Schick, gel? Hat jemand eine andere Meinung ? Dann raus damit ..:)

Ich freue mich auf Heiligabend hier an Bord. Es ist gemütlich, warm, gutes Essen und einfach nur gut.

Wir wünschen allen ein frohes Fest – genießt die Zeit mit der Familie, sie ist nicht zu ersetzen!

Wochenende an der Jade

So heißt das Fest, das Wilhelmshaven alljährlich zum Leben erweckt.
Gezeigt werden natürlich Rahsegler der “alten Liga”, aber es gibt auch jede Menge zu sehen und zu hören.

Verschiedene Bühnen geben Bands die Chance ihre beste Seite zu zeigen. Zu Essen
gibt es reichlich und wer möchte kann sich von Fahrgeschäften durchrütteln lassen.

Wir sind eher zum Abend los und mit leeren Bäuchen auf der Pirsch nach etwas Köstlichen zu essen.

Backfisch – jo. Supi

Jever – sowieso

Wodka – Feige – oh, da steht Julia total drauf. Ein erster Versuch macht sie direkt abhängig – ein Glas lang 🙂

Ich suche vergebens einen deutschen Großsegler. Zu Besuch sind zwei russische Schiffe, die sich feil bieten und um Tagestörngäste werben.
Etwas geschickt bin ich über die Preise: fast 80 EUR für einen Tagestörn von 11 – 17 Uhr. Wenn man die Schleusenzeiten abzieht bleibt da ja nur einmal um die Ecke und wieder zurück.

Wir gehen weiter.

Bei der Wärme schmeckt auch Wassereis ganz gut. Uah – voll grüne Zunge.

Julia lacht….

Guckt Euch das schmucke Schiff’sche oben an. sehr schön. Es liegt leider nur an der Kai und fährt nicht raus.

Wir verbringen einen, nö, zwei schöne Abende auf dem Rummel und spazieren dabei um den großen Hafen herum.

Ich will ehrlich sein: glück und zufrieden – aber auch wirklich froh erreichen wir ELDON und verkrümeln uns unter Deck.

Gute Nacht zusammen. Morgen sind wir wieder da 🙂

Noch ein Sturmopfer

Nachdem Bonita nun endlich fest gezurrt war dauerte es nicht lange, und das zweite Boot wollte sich auf die Reise machen.

Ich wollte gerade ins Bett gehen und schaue noch einmal in die Runde. Da sehe ich auf der anderen Seite in der Club – Marina ein Boot auf Abwegen. Achterleine gerissen, 2. Achterleine von der Mittelklampe auf letzten Fädchen.

Ich flitze rüber in die Marina, kann aber das Boot nicht erreichen. Der Wind kommt hier von querab auf das Boot und schiebt auch den Bugkorb weit vom Fingersteg. Das Heck ist eh nicht mehr zu erreichen.

Ich renne zurück zum Clubhaus und suche eine Telefonnummer. Kiene Chance. Ach – ich habe ja mein Handy dabei. Ich stelle mich an eine halbwegs geschütze Stelle und google den Club – und finde den Vorsitzenden.

Er ist zu Hause, bedankt sich und verspricht, sofort mit seinem Bruder zu kommen.

Ich schaue mir die Situation an: das hält nicht mehr lange. Wenn sich das Boot entgültig losreißt, gibt es Kleinholz am nächsten Fingersteg und ganz sicher auch am Boot.

alle Stege sind mti Eis überzogen. Zentimeter dick

Ich renne zurück zum Boot. Saukalt. Schitt. Überall Eis. 

Ich finde eine Leine, mit der ich vielleicht etwas anfangen kann. Aber ich muss auf dieses Boot.

Die Vorleine ist mit einem völlig überlasteten Federelement versehen. Dort kann ich eine Leine einpieken. Ich bau mir einen Flaschenzug rüber über den Steg an die nächste Klampe um den Bug näher an den Steg ziehen zu können.

Auf den Knien rutsche ich mit der Leine langsam auf den Fingersteg bis ans Ende. Dort will ich die Leine an der Klampe belegen und dann später zur neuen Achterleine machen. Auge um die Klampe am Steg und so schnell wie möglich zurück. Puh.

da liegt sie gesichert am nächsten Morgen noch brav

Alles auf Knien. Unter mir ca. 0,5 Meter Welle im Hafen und überall Eis. So langsam wird mir klar, was ich hier mache, ist grenzwertig. Wenn ich ausrutsche, bin ich dran.

Nach unendlich viel Kraftaufwand gegen den Wind und Welle kann ich den Bug an den Steg heranziehen und komme ich in einer passenden Welle auf das Boot – frische Leine in der Hand.
Ich krabbel mit der frischen Leine, die ich schon  schon an Land belegt hatte nach achtern.

Zentimeter um Zentimeter kann ich das Heck wieder zurück zum Steg bringen. Nach 15 Minuten pullen ist die Arbeit getan. Whou.

Ich bin fast fertig, da kommt auch der Clubvorstand. Ein älterer Herr, sehr nett. Aber es war richtig, alleine zu starten: er ist gesundheitlich angeschlagen, der Bruder war nicht zu Hause.

Nach getaner Arbeit stehen wir noch eine Weile am Steg im Wind und unterhalten uns. Ich bin zum Kaffee eingeladen, der jeden Sonntag stattfindet. Sehr nett, die Einladung will ich gerne annehmen.

So, jetzt aber endlich: ab ins Bett!

Bonita reißt sich los

Seit gestern tobt es hier in der Marina. Der NE – Wind hat lange Anlauf über die Wasserfläche und trifft die Marina voll. Der Schwell ist mehr als ordentlich. Heute morgen ist der WInd noch stärker geworden.

Ich hatte gerade noch Überlegungen über die nächsten Handwerksarbeiten als irgendsetwas immer härter gegen ELDON’s Rumpf schlägt.

Ich denke noch, das meine Fender aufgegeben haben und ELDON gegen den Steg donnert – ich komme hoch, gucke raus und da fehlt das Boot BONITA – ein kleiner Segler aus Stahl – vor ELDON. Es hat sich losgerissen und BONITAS Bugkorb spielt böse mit ELDON’s Bugspriet und Stag.

Ich haste raus, fliege fast hin. Wind um die 7, aber der Steg vereist! Schitt

Langsam nach vorne gerobbt mit Fender und Leine konnte ich BONITA schon einmal etwas von ELDON fernhalten. Dann erst einmal den Hafenmeister anrufen. Der brüllt gegen den Wind ins Telefon, das sie schon auf dem Weg sind, schon gesehen.

Gemeinsam können wir BONITA einfangen und erst einmal fixieren wo sie nun liegt. An ihren Liegeplatz bekommen wir sie nicht mehr bei dem Wind. Das muss warten.

Whou – das war Frühsport!